Nein, ich gehe noch aufrecht und wohne daheim. Kann mich allenfalls auch noch zu einer Runde auf dem Pilates-Mättli aufraffen und höre sogar noch das Gras wachsen. Allerdings falle ich auch aus dem Raster für die Bewerbung zur nächsten Bachelorette. Denn ich bin, ohmeingott (OMG), älter als Google. Das bedeutet, ich hatte schon ein Leben, lange bevor man seine Müslibowl, seine Yogamatte, seine Blutleberwerte und seine Meinung zu einfach allem digital in die Welt posten musste, um zu existieren. Wie sorgenfrei war doch mein Leben, als noch nicht jeden Morgen eine fette Facebook-Erinnerung von längst vergessen Peinlichkeiten auf mein Handy ploppte und mir den Morgenkafi vermieste. Falls (ein grosses FALLS) ich wissen wollte, wie toll ich vor zehn Jahren ausgeschaut habe, musste ich früher ein Fotoalbum hervorkramen. Fotoalbum? Heute ist alles anders: Von Berufs wegen und, ja, auch weil ich es mag, surfe ich ziemlich oft mit meinem Handy durch die Sozialen Medien. Und nein, es sind leider nicht nur alte Erinnerungen, die da durch meine Timeline flitzen. All die Katzen-, Hunde -und Panda-Bilder (wieso Pandas??) eignen sich ja noch ganz gut, um sich ein paar Stunden sinnfrei um die Ohren zu hauen. Auch ein netter Zeitvertrieb, wenn man eigentlich weit Wichtigeres erledigen sollte: Digitales Bananenbrot-Backen mit der Ex-Miss-Schweiz oder ein Online-Schwumm mit Corona-Held Koch. Aber leider ist da noch so viel mehr … Denn wir haben noch nicht über Fashion-Blogger, Influencer und Insta-Sternchen gesprochen. Über Häshtägs, OODT’s, Shit Storms oder Hauls. Wovon ich da rede? Das, liebe Leserinnen und Leser, oder wie man heute sagt, liebe Community, erkläre ich ein ander Mal, same place.