Vorweg: Ich weiss es nicht. Aber ich arbeite hart daran zurzeit. Denn was den einen ihre Nanos waren, sind für mich zurzeit meine Coop-Kassenzettel. Früher achtlos an der Kasse zurück gelassen, packe ich die potentiellen Lose in ein geldsorgenloses Leben nun sorgsam in meine Tasche.
Eine Million cash auf dem Konto – was tun? Mir ein schönes Büro mieten? Oder einen Personaltrainer , der täglich bei mir daheim auf der Matte steht? Oder vielleicht doch gleich Schönheit ohne körperliche Anstrengung erkaufen? Hm, aufhören zu arbeiten? Nein, geht nicht. Dann müsste ich aufhören zu schreiben. Geht gar nicht. Ein Spa-Wochenende im Hotel Jungfrau Victoria auf jeden Fall, vielleicht auch gleich eine ganze Woche. Und die Kosten für die neue Kupplung unseres VW Beetle könnte ich mit lässigem Grinsen begleichen. Oder ich könnte mir auch gleich einen ganz neuen Beetle kaufen, oder sogar zwei. Ich würde ab sofort immer nur noch 1. Klasse fahren und Business Class fliegen. Könnte mir endlich diesen Wundertopf von La Mer leisten und überhaubt jede Woche irgenwo mein Gesicht und meinen Körper behandeln lassen. Ich würde jung und schön und schlank und sorgenfrei sein bis ans Ende meiner Tage.
Aber bis dahin sammle ich einfach weiterhin meine Kassenzettel. Es ist schon fast ein liebgewonnenes Ritual, nach meinem täglichen Einkauf an den Rechner zu stürzten und auf der Coop-Website meinen Glückscode zu ckecken. Irgendwie bin ich zuversichtlich, hab da so ein Gefühl. Auf gar keinen Fall will ich einen der Subito-Sofortpreise wie Auto, Einkaufkosten zurück und solchen Schnickschnack. Ich will die Million. Und deshalb werde ich noch bis mindestens April täglich mit meinem Einkaufszetteln vor den Compi rennen und komplizierte, achtstellige Codes in das dafür vorgesehne Feld eintippen und nebenbei alle, wirklich ALLE bereits geprüften Zettel fein säuberlich sammeln. Damit ich parat bin wenn am Ende eines dieser meiner Glücksshoppingwische gezogen wird und ich – endlich! – meine Kontonummer für die Überweisung angeben darf.